Die meisten Kinder sind mit etwa einem halben Jahr recht mobil. Sie robben oder krabbeln, erste Stehversuche bahnen sich an, Mülleimer, Regale und Kisten werden routinemäßig ausgeräumt. Man kann die kleinen Racker einfach nicht mehr unbeaufsichtigt durch das Zimmer kullern lassen, denn sie haben erstens Unfug im Kopf und stellen zweitens alles auf selbigen. Für die hauptsächliche Betreuungsperson (in der Regel die Mama) ist das eine anstrengende Zeit, und mal eben in die Küche huschen für den Abwasch ist nicht möglich. Das Kind muss mit, und das Kind will das normalerweise auch. Denn trotz allem Forscherdrang sind Kinder im Krabbelalter doch noch richtige kleine Klammeräffchen, die nicht ohne Mama sein wollen.
Vorne, hinten, Hüfte - Akrobatik inklusive
Liegend wie ein Baby oder gar mit dem Kopf im Babytragetuch lässt sich das Kind jetzt nicht mehr tragen. Aber Tragetücher sind doch noch beliebt bei dem Baby, denn die Nähe der Mama wird gebraucht. Die meisten Kinder wollen im Wachzustand jetzt gerne viel sehen und alles anfassen, was Mama in der Hand hat. Auf der Hüfte sitzen ist eine gute Idee, denn da kann man richtig viel von der Welt sehen und sich doch immer an Mama schmiegen und die Augen zu machen, wenn alles zu viel wird. Wer geschickt ist, der kann das Kind auch auf dem Rücken tragen. Das geht aber erst, wenn das Baby wirklich stabil selbständig sitzt und für einen Moment stillhalten kann.
Seitliches Tragen
Beim Tragen auf der Hüfte wird der Rücken der Mutter eher einseitig belastet, das ist über einen längeren Zeitraum schon anstrengend. Kreuztrage: Das Tragetuch wird mit der Mitte der Längsrichtung auf eine Schulter gelegt, diagonal über den Rücken (ein Ende) und die Brust (das andere Ende) geführt und auf der gegenüberliegenden Hüfte überkreuzt. Bitte mit den Händen innen in den Tuchbahnen einen kleinen Beutel formen, dann die Enden über den Bauch beziehungsweise die Lendenwirbelsäule auf die andere Hüfte führen und dort fest verknoten. Jetzt kann das Kind in den gekreuzten Tuchbahnen seitlich sitzen, das Babytragetuch wird bis unter die Arme des Kindes hochgezogen.
Über die Schulter gucken
Babytragetücher lassen sich auch für Trageweisen auf dem Rücken binden, das ist kein Problem. Etwas schwieriger ist es, kleine Kinder tatsächlich auf den Rücken und ins Tuch zu befördern, wenn man alleine ist. Mit etwas Übung und Geschick funktioniert das allerdings auch.
Kreuztrage: Die sicherste Trageweise auf dem Rücken ist die Kreuztrage. Die wird gebunden wie bei der Trageweise vor dem Bauch, nur wird das Baby in die auf dem Rücken gekreuzten Tuchbahnen gesetzt. Das funktioniert bei größeren Kindern, die einfache Kommandos befolgen, über die Seite der tragenden Person (unter dem Arm hindurch mit einem Arm und einem Bein seitlich in das Tragetuch gleiten lassen und mithilfe eines Spiegels zurechtzupfen) oder mithilfe einer zweiten Person, die das Baby schlicht auf den Rücken hebt und in das Tuch setzt.
Kängurutrage: Bei der Kängurutrage wird das Baby in die Mitte des aufgefächerten Tragetuchs gesetzt, so dass die obere Tuchkante im Nacken entlang läuft und die untere Tuchkante in den Kniekehlen liegt. Die tragende Person sollte sich nun mit dem Rücken zum Baby stellen, die Tuchenden über die Schultern nach oben ziehen (das geht am besten, wenn man vor dem Bett, auf dem das Baby sitzt, in die Hocke geht) und die Bahnen vor der Brust kreuzen. Die Enden werden unter den Armen hindurch auf den Rücken geführt, über die Beine des Babys, und werden unter dem Popo des Kindes verknotet. Gut festziehen, am besten strangweise! Diese Technik braucht etwas Übung und Geduld, ist aber im Sommer außerordentlich angenehm.